Geld aus nichts

Ein Spiegel Artikel zum Thema „Wie mache ich aus nichts viel Geld“: Mannesmann-Abschreibungen: Vodafone will 50 Milliarden Euro vom Fiskus

Was soll denn das? Man gibt Aktien an der Börse aus und bekommt dafür Geld. Dann kauft man ein anderes Unternehmen mit den Aktien, die einem noch selbst gehören, aber einen viel höheren Kurs als bei der Ausgabe haben (klar, Nachfrage bestimmt den Preis und so). Das gekaufte Unternehmen wird an ein anderes Unternehmen weiterverkauft (nur innerhalb der Firmengruppe) und man verbucht nun 50 Millarden Euro als Verlust, weil der Aktienwert gesunken ist? Hallo?!?!? Geht’s noch? Das Geld kam aus dem Nichts und geht ins Nichts. Wie sollte man das jemals mit Gewinnen verrechnen können? Steuerrecht ist eine komische Sache … fast so seltsam wie BWL … jedenfalls müsste Vodafone für Jahrzehnte keine Steuern mehr zahlen, wenn die mit ihrer Abschreibung durchkommen …


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Kommentare

5 Antworten zu „Geld aus nichts“

  1. Avatar von Cappellmeister

    Im Grunde kommts ja noch witziger, wenn bedenkt, dass Herr Esser durch seine Verkaufsverhandlungen mit dem britischen Vodafone-Eigner (?) den Mannesmann-Kurs auch noch in die Höhe getrieben hat, weil man ja einer Übernahme entkommen wollte! Also lässt sich Vodafone das wiederrum gerade zurückzahlen und haben somit den Kurs zurückdatieren lassen! Ist doch ein Hammer! Stell dir mal vor man selbst macht sowas bei eBay: Erst den Preis hochtreiben und dann später nur die eBay-Gebühr zahlen bevor man den Preis hochgetrieben hat?!?! Versteh wer’s will… Finanzexperten müsste man sein – dann ist man der gemachte Goldesel!

  2. Avatar von Frankiöööögrööööölllll
    Frankiöööögrööööölllll

    Da Vodafone „mehr“ für Mannesmann ausgegeben haben als sie als Wiederverkaufswert bekommen haben/bekommen würden ist eine Wertminderung aufgetreten und damit durchaus gegen den Gewinn zu verrechnen/ abschreibungsfähig.
    Im Großen und Ganzen wohl allerdings egal, letztendluich verdient Vater Staat immer an solchen Geschäften. Je mehr Bewegung am Markt, desto mehr Steuereinnahmen.
    Rückschläge kann man da gelassener sehen ;)

  3. Avatar von Sebbi

    Toll, ich mache meine Wertminderungen auch nicht steuerlich geltend. Noch schöner …

    Und wie ich schon sagte. Das Geld mit dem bezahlt wurde war virtuell (wie so oft in der Wirtschaft). Für Aktienwerte kann man doch auch nicht seine Verluste steuerlich geltend machen, oder etwa doch? Wenn doch, wie krank ist das eigentlich?

  4. Avatar von Cappellmeister

    Klar kann man Aktienverluste steuerlich geltend machen. Genauso wie Gewinne versteuert werden müssen. (Wie wärs mit nem BWL-Forum). Aktien sind doch auch nichts anderes, als Geld das den millionsten Teil eines Unternehmens darstellt. Und dieses Unternehmen muss man sich wie eine wabernde Blase vorstellen, dessen Wert sich eben ändert. Da manche Unternehmen aber vorabsteuern zahlen (was Mannesmann wohl getan hat, was jetzt aber ins Ausland ging) darf man diese rückwirkend wieder geltend machen. Ist doch einfach. Überlegt mal, was Deutschland bei den 50 Milliarden an Zinsen eingefahren hat?!?!?! Die bleiben dem Staat natürlich erhalten, werden aber wahrscheinlich neben der Inflation, die die nächsten Jahre kommt wieder schwinden, denn Vodafone Deutschland eben keine Abgaben mehr zu tätigen hat. Krasse Summen JA – Ungerecht NEIN und für den kleinen Mann eh nicht verständlich.

  5. Avatar von Sebbi

    Wenn ich eine Firma wäre und ich entscheide mich an die Börse zu gehen, dann bekomme ich a) Geld durch verkaufte Aktien (klar!) und b) steigt gleichzeitig der Wert der Aktien die ich behalte (kann natürlich auch fallen). Jetzt bezahle ich wen anders mit Aktien aus b), die momentan viel Wert sind. Noch besser, ich kaufe jemanden mit meinen sehr wertvollen Aktien zu einem überhöhten Preis. Sowohl Preis als auch Aktienwert sind virtuell. Und dann soll im Falle eines Kursverlustes dieser Verlust, der rein virtuell ist, geltend gemacht werden können?