Toll Collect

Jetzt muss ich auch mal was darüber schreiben. Nicht nur dass diese Firma – mit einem ganzen Jahr Verspätung – es gerade mal so geschafft hat ein Mautsystem auf die Beine zu stellen. Nein, sie stellen sich bei der Durchsetzung auch völlig amateurhaft an. Das geht doch einfach nicht!

Zitat Spiegel Online:

Auch die an vielen Autobahnen installierten Maut-Kontrollbrücken könnten keine lückenlose Kontrolle gewährleisten – tatsächlich operiere die Mehrzahl der Stationen im Standby-Betrieb. „Nur ein Bruchteil der Brücken ist jeweils scharf geschaltet“, kritisiert der Logistikexperte. Alle Stationen gleichzeitig am Netz zu halten, sei aus EDV-technischen Gründen nicht möglich.

Wir sind ein Staat. Es wurden Milliarden ausgegeben. Milliarden! Der größte/schnellste Rechner der Erde wird nur einige 100 Millionen Euro kosten und so etwas braucht man bestimmt nicht um ein paar hundert (tausend?) Mautbrücken ständig kontrollieren zu können. „Aus EDV-technischen Gründen nicht möglich“, die haben doch den Arsch offen!

Dazu kommt noch, dass LKWs, selbst wenn sie beim Schwarzfahren erwischt werden, nichts zahlen müssen. Ist doch superbescheuert. Nur brave, deutsche LKW-Fahrer mit teuren „Obus“ können unbehelligt durch die Gegend düsen und zahlen sich dumm und deppert. Der Rest fährt einfach durch und für die sind die Mautbrücken eh uninteressant. Also wozu dieser ganze Aufwand? Entweder gescheit durchziehen und alle LKWs von der Straße holen, die unsere Maut missachten oder gleich nur Vignetten einführen, sich die teure Entwicklung sparen und glücklich sein. Grrr … ich könnte mich aufregen über so viel Inkompetenz!


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Kommentare

12 Antworten zu „Toll Collect“

  1. Avatar von Cappellmeister

    Machen wir ne Firma auf und stellen uns als Berater zur Verfügung und verlangen Millionen!!! Nennen wir uns „Anderson Consulting“ – mist schon besetzt. „Boston Consulting“ – ääh auch schon. „XYZ Consulting“ eben…

  2. Avatar von Yves Goergen

    Warum suchen wir uns in der Informatik nicht ein paar interessierte Studenten und entwickeln denen ein neues System, das zuverlässig funktioniert? Ich denke, in 1-2 Monaten sollte das zu schaffen sein.

  3. Avatar von Sebbi

    Das tolle ist, dass man für ein Mautsystem ja eigentlich gar keine Technik braucht. Wieso zahle ich in Österreich und in Italien Maut? Nicht wegen irgendwelchen Satelliten und Kameras, die mich überwachen …

  4. Avatar von Plasma

    300 Mautbrücken sind es, tatsächlich so viele …

    Zum Thema Informatikstudenten: suchen wir uns doch ein paar interessierte Zeitgenossen, die Lust haben eine intelligente Ampelschaltung für Erlangen und Nürnberg zu entwickeln. Mal ehrlich, nervt es euch nicht auch mitten in der Nacht drei Minuten an einer unbefahrenen Kreuzung warten zu müssen, oder bei besonders dummer Schaltung innerhalb von 200 Metern an vier roten Ampeln stehen zu müssen, weil die nächste immer gerade dann umschaltet wenn man an der davor losfährt?

  5. Avatar von Sebbi

    Das wäre mal was, ja! Oder eine intelligente Straßenbeleuchtung, die nur bei Bewegungen die volle Helligkeit erreicht und amsonsten(tm) wegdimmt (nicht ganz aus). Würde sicher viel Strom sparen und Millionen von Mücken das Leben retten. Außerdem wäre es einfach nur l33t …

  6. Avatar von Cappellmeister

    OK, ich mach die Anfrage bei der Stadt, welche von den Dingern per Computer und welche nach Zeit schaltbar sind und ihr programmierts dann? Wär doch mal ne Sache und würde mich wirklich reizen! Wie wärs?

  7. Avatar von Sebbi

    Erst programmieren und dann vorführen, keine Patente anmelden und zum Selbstkostenpreis abgeben und nur für Support/evtl. Änderungen Geld verlangen.

    Am besten wäre ein Stadtsimulationstool, das die Straßen als Vektordaten geliefert bekommt (z.B. von Navteq oder Falk). Dann Eingabe der tageszeitabhängigen Verkehrsströme (jedes Jahr werden Autos von Schülern gezählt, wer erinnert sich nicht daran?) und eine Optimierfunktion. Am Ende sollte eine bestmögliche Ampelschaltung herauskommen, bei der es am wenigsten Staus gibt. Im nächsten Schritt wird das ganze dann dynamisch, so dass aus irgendwelchen Sensoren die aktuelle Belastung der Straßen gemessen werden kann und in das Modell mit einfließen kann. Mit ein paar kleinen Veränderungen kann man das auch der Bahn verkaufen als Fahrplanerstellungsprogramm ;-)

    Einziges Problem: ich hab a) keine Zeit b) wollte eigentlich vorerst nichts mit dem Lehrstuhl für Simulationstechnik zu tun haben und c) muss es am Ende auch verifizierbar funktionieren. Eine Ampelschaltung DARF nicht falsch gehen! Große Verantwortung … und d) wahrscheinlich machen sie es schon so, bis auf den dynamischen Teil, der so einfach nicht zu realisieren ist. Besser wäre eine einfache Regelung, dass ab einer bestimmten Uhrzeit alle Ampeln auf Blinklicht schalten. Wird schon nichts schiefgehen :-) (zu viel Kontrolle kostet nur Geld und bringt nichts, lasst die Leute doch einfach fahren)

  8. Avatar von Plasma

    Wenn ich mir die Schaltung in Nürnberg auf der Äußeren Bayreuther Straße ansehe dann zweifle ich daran dass da jemand intelligent war. Von der Kreuzung Kilianstraße bis runter zum Maxtor sind es exakt sieben Ampeln. Tagsüber (ungefähr 8 bis 18 Uhr) sind diese so geschaltet dass man an insgesamt sechs Ampeln anhalten muss, teilweise mehrere Minuten, was speziell in den Abendstunden dafür sorgt dass auf dem Nordring der Stau immer länger wird. Oder morgens im Berufsverkehr brauche ich für diese Strecke von schätzungsweise 1500 Meter meistens über zehn Minuten.
    Zweites Beispiel, Kreuzung Paul Gossen und Gebberstraße nach 19 Uhr. Linkts abbiegen? Man fährt los, die Fußgängerampel schaltet auf rot, die Ampel dahinter schaltet auf rot. 30 Sekunden später beide wieder grün und man darf weiter. Vollkommen sinnfrei.
    Drittes Beispiel, die Strecke Felix-Klein-Straße über Scharowski bis zur Paul Gossen (meine alter Weg zur Uni). Losfahren, stehen an der Ampel zum Brucker Bahnhof, stehen an der Ampel zur Scharowski, stehen an der Ampel zur Siemenspforte (keine Sau fährt da raus um die Zeit!), stehen an der Kreuzung zur Drausnik. Morgens locker knappe zehn Minuten.
    Das Problem ist dass allen Schaltungen die Dynamik fehlt. Da machen sie tolle Verkehrszählungen seit Jahren, aber ich hab nicht den Eindruck dass sich schonmal irgendwas verändert hat. Manche Strecken in Erlangen kann ich bald mit geschlossenen Augen fahren, so alt ist die Ampelschaltung.

  9. Avatar von Plasma

    Boa hey es ist schon spät ;) Ignoriert einfach die Tippfehler

  10. Avatar von Cappellmeister

    Hinzu kommt jetzt auch noch die Ampel beim Burger-King die absichtlich so geschalten ist, dass alle auf grün schalten und diese exakt im gleichen Moment auf rot. Dann die Ampel beim roten Kreuz, manchmal noch die Fußgängerampel beim ehem. Tengelmann und die beim ehem. Video-Kral. Die Erlanger lieben rote Wellen!! Das einzige Beispiel das ich nennen kenn, was intelligent ist, ist die B4 von N nach ER – die ist exakt auf 70 km/h eingestellt und jeder Pendler weiß das!

  11. Avatar von Sebbi

    Es gibt einige grüne Wellen durch Erlangen zu bestimmten Tageszeiten. Morgens z.B. ab Autobahnausfahrt Zentrum die ganze Werner-von-Siemens-Straße entlang. Abend erst wenn man bei der Kreuzung Nünrberger Straße angekommen ist, aber dann geht sie noch weiter (schlängelt sich durch die Stadt bis fast nach Sieglitzhof). Zu manchen Tageszeiten die Paul-Gossen-Straße, wobei ich dort auch schon oft rote Wellen erlebt habe (vielleicht wollen sie damit den Querverkehr bevorteilen?)

    Die Mehrzahl der Ampeln sind ok eingestellt, nur ist es wahrscheinlich so, dass kein Gesamtmodell für die Stadt existiert. Wenn sich irgendwo was ändert wird wohl bestensfalls „per Hand“ getestet wo das Probleme geben könnte und dann passieren eben Fehler.

    Was lustig ist, sind die doppelten Rotphasen, wenn die Ampelsequenzen umgeschaltet werden ;-) … dann wird es für den Querverkehr zwei mal grün und man fühlt sich leicht verarscht, irgendwie …

  12. Avatar von Robert
    Robert

    Kann das sein dass die Schaltung wenn man nachts die Regensburger Strasse nach Nürnberg reinfährt geändert wurde? Ich dachte dass man da früher mal, so man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten hat ab der Kreuzung Stadteinwärts, wo man zum Südklinikum abbiegt bis zur Münchner Strasse ohne Stop durchfahren konnte. In letzter Zeit steh ich aber jedes Wochenende, wenn ich an der Kreuzung oben Rot hatte und als erstes Fahrzeug losfahre, beim FCN für ca 15 Sekunden extra. Und was dann wirklich grandios ist ist von der Münchner Strasse zur Gibitzenhofstrasse. Ich glaube da gibt es eine Ampel wo man bei grün drüber kommt, und alle anderen schalten gerade dann auf Rot, wenn man 30 meter davor ist, und an der letzten Ampel als erstes losgefahren. Da hab ich schon Verständnis für die Leute, die da mit 80 durchfahren. Ist vielleicht ein klein bisschen gefährlich, aber weitaus umweltschonender. Ob es auch geldbeutelschonender ist weiss ich aber nicht, kenn die Blitzgewohnheiten hierzugegen nicht, weil ich mich ja immer an die Regeln halte :)