So wird das nächste Jahrzehnt – ein Blick in die Glaskugel

2010

Das Jahr beginnt mit der Ankündigung eines Tablets von Apple. Es wird ihr erster, großer Griff ins Klo seit langem. Wenig später gewinnt Deutschland überraschend die Fußballweltmeisterschaft und der Krieg in Afghanistan wird endlich auch so genannt werden. Die Weltwirtschaft erholt sich wieder.

2011

Realtime Everything. Zeitungen werden langsam aussterben, Magazine überleben noch einige Jahre, bevor auch sie den digitalen Knall gehört haben. Alles wird Realtime und Google schließt sich mit Facebook und Twitter zu einem einzigen unverständlichen Kloß an Statusmitteilungen zusammen, der bei jedem vor 1980 geborenen Menschen zu epileptischen Anfällen führt. Zuckungen gibt es auch bei Investoren, die abermals Milliarden in neue Technologien wie präkognitive Nachrichtenberichterstattung pumpen. Die Nachrichten von Morgen, schon heute …

2012

Die Kepler Mission entdeckt erstmals einen erdähnlichen Planeten mit vergleichbarer Atmosphäre. Die auf dem Mars gefundenen Bakterien werden auf einmal völlig nebensächlich. Vor lauter Begeisterung wird ganz vergessen, dass die Welt zur Wintersonnenwende untergehen sollte.

2013

Die Welt ist nicht untergegangen und wir haben immer noch keine fliegenden Autos. Jedoch hört man immer seltener Benzinmotoren an Ampeln aufheulen. Die Beschleunigung von E-Motoren überzeugt auch die letzten PS-Prolle sich so ein Auto zuzulegen.

6 Jahre nach dem iPhone kommt eine völlig unbekannte Firma mit einem neuen Gerät auf den Markt, das eine direkte Gehirn-Maschine-Schnittstelle besitzt und funktioniert. Die Menschen sind begeistert und fragen sich, wieso das vorher noch keiner hinbekommen hat. Apple Fanboys ärgern sich zu Tode und warten auf das iBrain.

2014

Nach all dem Internet und Realtime Buzz werden Momente ganz ohne Netz immer wertvoller. Neben dem absoluten Rauchverbot gilt ab dem 1. Juli 2014 auch ein Handyverbot in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens. Bereits am 1. August wird es nach einem Volksentscheid wieder aufgehoben.

2015

Das globale Ölfördermaximum ( „Peekoil“ ) wird erreicht. Die Preise für Energie steigen enorm an und Staaten, die immer noch auf Energieimporte und Benzinautos setzen haben es schwer. Plastik wird ebenso teurer wie so gut wie jedes Produkt, das auf Öl basiert. Bioläden boomen, weil sie erstmals günstiger als reguläre Supermärkte sind.

Großbritannien führt den Euro ein und es wurden noch keine Hoverboards erfunden.

2016

Die Energiekrise bestimmt das Leben auf dem Planeten Erde. Durchbrüche bei Solarenergie und Kernfusion sind nicht auszumachen und keiner kann die olympischen Spiele von Rio sehen, da in den Sommermonaten die Energie für wichtigere Dinge gebraucht wird. Dafür erfreuen sich 00-er Partys erhöhter Beliebtheit. „Party like it’s 2009!“ wird zu einem geflügelten Wort …

2017

Ein Durchbruch bei der Energieerzeugung. Der Forschungsreaktor Iter erzeugt erstmals stabil mehr Energie als in die Fusion hineingesteckt wurde. Möglich wurde das durch die bahnbrechenden Forschungen am größten Teilchenbeschleuniger der Welt und dem gleichzeitigen Eintreten der Singularität gepaart mit Fortschritten in der Nanotechnologie.

2018

Nach überwundener Krise können die Menschen in Deutschland nun endlich auf ihren 2009 gekauften Fernsehern das Programm in HDTV genießen und man entschließt sich in Gemeinden und bei Siemens nicht mehr auf den Internet Explorer 6 zu setzen. Da kein Mensch mehr mit dem technologischen Fortschritt der „denkenden Maschinen“ mitkommt, entschließt man sich das ganze ruhig angehen zu lassen. Die hohe Arbeitslosigkeit der vorangegangen Krise stört auf einmal niemanden mehr. Wir werden faul und dick und lassen uns von Robotern den Arsch abwischen.

2019

Die Maschinen übernehmen den Planeten und versklaven uns Menschen. Einige wenige auf dem Mond lebende Exemplare haben Glück, dass sich die Maschinen nicht für den toten Felsbrocken interessieren. Wenige Monate später geht auch dort das Licht aus als die rein männliche Crew erkennt, dass sie nicht den Fortbestand der Menschheit sichern können.

Happy New Year und Tschüss 2009! War nett mit dir, aber irgendwie passte es nicht so ganz mit uns. Können ja Freunde bleiben … lass uns doch mal telefonieren oder irgendwann ins Kino gehen. Ach ja, bin jetzt mit 2010 zusammen ;-)

P.S.: Fühlt sich komisch an im Artikelfenster jedes einzelne Datumsfeld anpassen zu müssen und 2010 zu schreiben. Die Zukunft! Das Jahr in dem wir zurückkehrten! Oder wahrscheinlich eher nicht …


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Kommentare

9 Antworten zu „So wird das nächste Jahrzehnt – ein Blick in die Glaskugel“

  1. Avatar von Alex

    Das wird ja ein spannendes Jahrzehnt… ;)

  2. Avatar von Uwe

    oha..oha

    Prost Neujahr ;)

  3. Avatar von Sumit
    Sumit

    Cooler artikel sebbi! :D

  4. Avatar von Matthias

    Wir werden alle sterben!! WAHHH!!

    Dennoch wünsche ich dir ein frohes neues Jahr! ;-)

  5. Avatar von Sebbi

    Warum eigentlich „frohes“ Jahr? Ich dachte immer nur das „Fest“ ist froh, aber das Jahr ist dann erfolgreich, neu, glücklich, usw. … hmmm ;-)

  6. Avatar von Mart

    Ich überlege gerade, ob ich den Voraussagen ab 2012 widersprechen sollte. Denn ich habe ja gestern im Kino gesehen, wie Kalifornien im Krater versinkt und die tibetanischen Berge vom Meer überflutet werden. Hmm… Aber dann würde ich das Handyverbot ja nicht mehr erleben – also muss Deine Prognose stimmen ;)

  7. Avatar von theo

    Uns wird wahrscheinlich mehr passieren. MwSt wird auf 25 Prozent erhoben alles teuerer und die grenze zwischen Arm und reich wird man sofort merken. Das neue Jahr wird wahrscheinlich noch schlimmer als die davor. Aber wie sagt so schön „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, hoffe ich mal.

  8. Avatar von Sebbi

    @theo
    Och wegen mir darf die Mehrwertsteuer auch auf 50% angehoben werden, wenn dafür andere (=alle) Steuern wegfallen und keiner mehr Kommentare bloß wegen dem Werbeeffekt schreibt :)

  9. Avatar von Al Diederino

    @theo
    Aber die Hoffnung stirbt zuletzt immer und Zukunft ist nur die Scheisse die noch kommt!