Download von Fake-Torrents eine Straftat?

Laut Slashdot verbreitet, die Filmindustrie Torrents mit interessanten Namen, die aber nicht das enthalten was dieser verspricht. Zweck des ganzen soll sein, dadurch an IP-Adressen zu kommen und entsprechend abzumahnen.

Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, ob das überhaupt eine Straftat darstellt? Das Herunterladen von Datenmüll? Zählt hier die Absicht? Oder geht man davon aus, dass selbst dieser Datenmüll urheberrechtlich geschützt ist und kann auf dieser Basis Leute verklagen?

Für mich sieht das ganze aus wie dieser FTP-Server Fall vor ein paar Monaten. Da wurde ein FTP-Server mit illegalen Inhalten betrieben um an die Adressdaten der Downloader zu kommen. Fragwürdige Strategie … wäre ja so wie wenn der Staat Köder für Diebe auslegen würde, nur um sie zu fangen. Die Frage ist nun, ob der Köder den Dieb gemacht hat, oder ob er auch so gestohlen hätte ;-)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

8 Antworten zu „Download von Fake-Torrents eine Straftat?“

  1. Avatar von Plasma

    Laut der neuen Fassung des DMCA ist bereits der Versuch der illegalen Beschaffung eine Straftat. Siehe auch hier und hier.

  2. Avatar von Saxi

    himmel – das wird ja immer blöder…

  3. Avatar von Sebbi

    Ok, dann ist das in Amiland eine Straftat (was dort so alles rechtens ist … oh weia). Bei uns auch?

    Ich glaub ich muss auch mal Urlaubsvideos mit dem Namen Casino.Royale.DVDrip.PrOper.xvid.avi online stellen und IP-Adressen an die entsprechenden Behörden weiterleiten … kriegt man dann einen Hilfssheriff-Stern verliehen?

  4. Avatar von Plasma

    Nunja, bisher ist es ja nur ein Entwurf. Es hieß aber das Ding soll schnellstmöglich durchgewunken werden, ähnlich wie bei uns die Geschichte mit den Softwarepatenten. Die Tatsache dass es noch nicht in Kraft gesetzt wurde, hält die Industrie aber nicht davon ab so zu tun als ob. Den Arschfickern ist mittlerweile jedes noch so subtile Mittel recht.

  5. Avatar von Sebbi

    Also nochmal:

    Wenn ich ein Böser Filmindustrieller bin und etwas per Torrent zum Download anbiete um Leute zu schnappen, die es herunterladen, dann ist doch da nirgends eine Straftat, oder?

    Der Anbieter hat alle Rechte an dem angebotenen Download (entweder weil es wirklich ein Film ist, oder weil er selbst den Müll hergestellt hat) und bietet es an. Jemand der das dann herunterläd macht das dann doch absolut legal, oder nicht? Auch wenn die Datei falsch bezeichnet war/ist … keine Urheberrechtsverletzung, also frage ich mich, wie das funktionieren soll, wenn das Gesetz dort noch gar nicht „durchgewunken“ – wie du sagst- wurde?

  6. Avatar von Cappellmeister

    lustiger wirds ja noch, wenn man bedenkt, dass ein Torrent mehrere unterschiedliche Namen haben kann. Auf den Hash-Wert kommts an – und so kann „Der Blumenkübel von Frau Meier“ und „Casino.Royale.DVDrip.PrOper.xvid.avi“ zur selben Datei führen.
    Fragt sich nur, wie die Filmindustrie an die Namen kommt ohne deren Inhalt nicht auch illegal besorgt zu haben… denn den Film zu Frau Meier hab ich selbst gedreht ;-)
    Sollte man mal drauf anlegen :)

  7. Avatar von Plasma

    Es gibt so viele rechtliche Grauzonen in dieser Gegend, da fällt es schwer durchzublicken. Selbst wenn z.B. eine Anklage nicht gerechtfertigt ist, kann die MI mit Abmahnungen immer noch ganz gut abzocken. Der einzelne Privatmann kann sich kaum dagegen wehren, und ihr kennt die Beträge die da so veranschlagt werden. Für die Abmahner sind das Nuggets, für das Opfer kann es den Ruin bedeuten. Oder man hat eine genügend große Beweislast um denjenigen dann doch vor den Kadi zu zerren. Alles ganz großer Scheiß.

    Mal schaun was aus Pirate-Bay-Island wird ;-)

  8. Avatar von der Flo

    Das wird schon so klappen, wie die Musik- / Filmindustrie sich das vorstellen. In DE wird ja schon eine Hausdurchsuchung genehmigt, weil jemand für 40€ „Raubkopien“ hat. Es geht ja auch nicht darum, den Leuten da was unter zuschieben, sondern darum, an Adressen zu kommen, dann Anzeige zu erstatten und anzugeben, dass sich dort Raubkopien befinden. Das reicht aus, auch wenn man es nicht wahrhaben will, wir leben bereits in einem Polizeistaat, um einen Durchsuchungsbefehl zu erwirken. Wenn die dann anmarschieren, dann werden ja erst die eigentlichen Beweise sichergestellt. Die Unschuldsvermutung ist dahin, die Filmindustrie und vor allem die Musikindustrie mit ihren Lobbys hat die Politik vollkommen im Griff. Es geht IMHO nur darum, an Adressen zu kommen von Leuten, die was per Torrent saugen, weil die Chance, da irgendwo was zu finden, weswegen mann dann abmahnen kann sehr hoch ist.