In seiner Freizeit spielte er offenbar leidenschaftlich gern Tischtennis

Die konkreten Informationen zu dem minderjährigen Täter sind bisher noch ebenso spärlich wie widersprüchlich. Einhellig wird er als auffällig unauffällige Persönlichkeit beschrieben. In der Schule soll er schlechte Noten gehabt haben, von einigen als „Loser“ und Einzelgänger bezeichnet worden sein. In seiner Freizeit spielte er offenbar leidenschaftlich gern Tischtennis.

Und dann weiter im Spiegel Online Artikel

Als bestätigt gilt inzwischen die Vorliebe des Amokläufers für Waffen und gewaltlastige Computerspiele. […] „Wir haben bei ihm unter anderem das Spiel Counter-Strike gefunden.“ Derzeit würden die Daten auf K.s Computer ausgewertet, sagte Hinderer.

Ob das Tischtennis spielen je wieder erwähnt werden wird? Denn …

„Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter-Strike oder Crysis lernen können“, sagte der Präsident der Deutschen Stiftung für Verbrechensbekämpfung, Hans-Dieter Schwind, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und sprach sich für ein totales Verbot von Computer-Gewaltspielen sowie eine weitere Verschärfung des Waffenrechts aus.

Der Amoklauf war schrecklich, keine Frage. Jeder Amoklauf ist das. Aber zu glauben, Computerspiele bringen diesen kranken Individuen bei, wie sie sich bei so etwas verhalten sollen bzw. bringen sie überhaupt erst dazu und ein Verbot würde helfen? So einfach darf sich das ein Präsident der Verbrechensbekämpfung nicht machen!!!!


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Kommentare

14 Antworten zu „In seiner Freizeit spielte er offenbar leidenschaftlich gern Tischtennis“

  1. Avatar von Frank
    Frank

    Halloo? Das ist doch völlig klar, dass der sich das aus dem Computerspiel abgeschaut hat. Das kannst du als Atheist natürlich nicht nachvollziehen, aber Hr. Schäuble hat den Zusammenhang doch höchstselbst schon wissenschaftlich erkannt!

    Ich sehe grade: Der Spiegel schreibt auch „Auf dem Computer des Amokläufers hatten die Ermittler Computerspiele wie „Counterstrike“ gefunden, aber auch Pornofilme.“ So ganz klar ists also noch nicht für die Polizei, vielleicht lags auch an den Pornos!

    So oder so, alles verbieten!

  2. Avatar von devno

    Wie immer sprechen hier Leute die zu 99% noch nie ein Spiel, wie Counterstrike oder Crysis gespielt haben. Ich bin der Meinung, dass so etwas nur Menschen machen können, die große Probleme mit ihrer „richtigen“ Umwelt haben.
    Natürlich kann ein Computerspiel einen Menschen beeinflußen, aber bei solchen Fällen wäre das maximal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

  3. Avatar von Tom
    Tom

    Ich bin der Meinung, dass solche Spiele durchaus einen Einfluss haben, allerdings nur bei psychisch labilen Menschen.
    Man sollte jetzt wirklich einmal über dieses Thema sprechen und überlegen, wie es dazu kommen konnte. Aber natürlich ist es schwachsinnig, jetzt diese Computerspiele zu verbieten, das wäre eh nur ein symbolischer Akt, damit die Politiker sagen können, sie hätten etwas getan. Kein Mensch würde einen Amoklauf verüben, WEIL er Spiele spielt. Da könnte man ja gleich sämtliche Autos, Brotmesser und Steine auf der Welt verbieten, damit kann man ja ebenfalls Menschen umbringen…

  4. Avatar von X
    X

    Fuer sowas gibt es nur einen Schuldigen: Die Rock-Musik!

    Auf spreekillers.org sieht man doch, dass es Amoklaeufe schon vor CS und sogar vor Wolfenstein gab. Also muss die Schuld in der Rockmusik zu suchen sein. Eindeutig…

  5. Avatar von Sebbi

    Nein, schuld sind immer nur Menschen.

  6. Avatar von CountZero

    ich bin es inzwischen müde, mich über die permanente und vollkommene beratungsresistenz deutscher politiker zu echauffieren. seien es sogenannte gewaltspiele, alkopops oder sonst was, die stimme der vernunft findet beim deutschen politikergesocks eh nie gehör.

    wisst ihr was? lasst sie doch sogenannte gewaltspiele verbieten, am besten komplett! erstens kommt jeder teenie, der es drauf anlegt, dank internet eh immer noch an alles ran, zweitens ist es doch nur eine frage der zeit, bis der nächste wandelnde hormonbolzen austiltet, sich am gut gefüllten waffenschrank der eltern vergreift (DA LIEGT DAS EIGENTLICHE PROBLEM, ABER DAS ZU ERKENNEN SIND POLITIKER UND DEREN BERATER JA SCHLICHTWEG ZU DÄMLICH UND ZU KORRUPT!!), um gefühlt eine halbe schule auszuknippsen – und dann muss man wohl oder übel feststellen, daß es eben DOCH NICHT die spiele waren, sondern das soziale umfeld und die überwiegend durch herzlosigkeit hervorstechenden familienverhältnisse der amokläufer.

  7. Avatar von Sebbi

    Wer ist es nicht leid? Aber zum Glück ist das nicht wirklich die Meinung der Mehrheit sondern populistische Laberei. Aber wenn sich keiner mehr darüber aufregt, wie die sich darüber aufregen, dann denken die vielleicht es wäre tatsächlich gut was sie da sagen. So sehe ich das ;-)

    Wie auch immer, es wird nie möglich sein Amokläufer und Terroristen aufzuhalten. Genauso wie man plötzliche, katastrophale Autounfälle nie ganz verhindern können wird und die Kopiererei wird auch nie aufhören. Man kann gewiss etwas dagegen tun, aber aufhalten? … wird nicht klappen. Auch nicht mit dem Verbot von Computerspielen oder dem Verbot von Schusswaffen. Irgendwo bekommt jemand entschlossenes immer seine Sachen her …

  8. Avatar von Andrea
    Andrea

    Ich finde es mittlerweile (oder eigentlich schon immer) so nervig, immer und immer wieder diese Diskussion um die bösen „Killerspiele“ anzuhören. Wie oft ging es denn schon darum, sie zu verbieten? Nach jedem bisherigen Amoklauf und es ist bisher nie was passiert. Also, wenn man schon so ein Trara drum macht, muss man doch auch mal konsequente Schlüsse ziehen und nicht nach zwei Wochen alles vergessen und bis zur nächsten Katastrophe zur Seite legen.

    Mal abgesehen davon, dass das wohl nichts ändern wird. Erstens weil jemand der plant, mit einer Waffe durch seine Schule zu rennen und mehrere Menschen inklusive sich selbst abzuknallen, wohl kaum Probleme damit haben wird, sich illegal ein Spiel zu beschaffen und zweitens weil das sicherlich nicht der Grund dafür ist.
    Aber bevor man sich mit den wirklichen, komplizierten Hintergründen beschäftigt, sucht man sich doch erstmal einen „einfachen“ Grund, der als Sündenbock herhalten kann. Den sozialen Umgang an Schulen fördern? – Zu aufwendig, zu teuer. Die pädagogischen Fähigkeiten der Lehrer schulen, damit sie sich auch um schwierigere Schüler bemühen können? – Keine Zeit, zu voller Lehrplan. Familien mit schwierigen Lebensverhältnissen unterstützen? – ARGE usw. muss reichen…

    Irgendwie versteh ich ja auch die Politiker. Was sollen sie tun? Irgendwas müssen sie machen, sonst regt sich „das Volk“ auf, aber das sind ja keine Experten in Sachen „Psychologie des Amoklaufes“. Aber längerfristig gesehen muss da einiges geschehen, damit Deutschland wirklich der Sozialstaat wird, der es sein soll. Da kommt es mir kontraproduktiv vor, dass immermehr soziale Stellen gekürzt oder gestrichen werden.

    So…mir würde zu dem Thema noch mehr einfallen, aber ich lass das jetzt erstmal.

    1. Avatar von Frank
      Frank

      Grundsätzlich stimme ich dir da zu, die Politiker müssen halt irgendwas sagen (so wie immer) und das tun sie natürlich auch (so wie immer).

    2. Avatar von Sebbi

      Weise Worte. So ist es eben überall: schnelle, einfache, kurzfristige „Lösungen“ gewinnen immer.

  9. Avatar von Frank
    Frank

    ‚Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) forderte indes die Einrichtung einer Notruf-Nummer für Internet-Chat-Rooms. Wenn jugendlichen Internetnutzern etwas komisch vorkommt, dann sollten sie es melden können. „So etwas wie eine 110-Nummer im Netz, dass man sagt, das ist mir unheimlich, ich brauche Hilfe.“‚

    Äh klar, ich hoffe das wird mitprotokolliert und die besten Meldungen werden veröffentlicht!

    http://www.youtube.com/watch?v=zK9cj1Bchpw

  10. Avatar von Sebbi

    Wenn man als Internetnutzer jedes mal so eine Nummer anrufen würde, wenn einem etwas komisch vorkommt … die Leitungen würden glühen ;-)

  11. Avatar von jirjen?!

    Der Verweis auf Tischtennis ist aber genauso Blödsinn, wie der Hinweis, dass 89% aller Drogentoten im Alter von 5 und 9 Jahren regelmäßig ihre Zähne geputzt haben.
    Der Titel des Eintrags wäre doch wirklich nur interessant, wenn einer mit dem Tischtennisschläger seine Mitschüler verprügelt.

    Dass aber natürlich Assoziationen entstehen, wenn einer nächtelang alle am PC ohne Kontakt nach außen mit Egoshootern rumrennt, alles plattballert und dann quasi das gleiche in echt durchzieht, ist doch wohl ein bißchen mehr als verständlich.
    Freilich hatte der sicher vorher schon einen relevanten Schaden, die Hemmschwelle setzt sich aber sicher nicht von alleine so weit runter.

  12. Avatar von Dürrbi

    Es mag zwar sein, dass bei 90% (fiktiver Prozentsatz) aller Amok-Läufer ein Ego_Shotter auf dem Rechner ist;

    Die Medien (und auch manche Volsvertreter erwecken aber den Eindruck als ob „90% aller derer, die Ego-Shooter auf dem Rechner haben, zwangsläufig zum Amokläufer werden“. Und dies ist einfach falsch. Es gibt schließlich wesentlich mehr Nicht-Amokläufer unter denen, die ab und an mal einen Ego-Shooter spielen.

    Sollten Ego-Shooter »DER« Auslöser sein, wäre so etwas wie in Winnenden die Regel und nicht die (glücklicherweise nur selten stattfindende) Ausnahme.