Sebbis Blog

Schlagwort: Killerspiele

  • First Person Shooter Disorder

    Das Leben kann so hart sein, wenn man es wie ein Videospiel sieht ;-)

  • Paintball soll verboten werden?

    Ich les nicht richtig, oder? Nach den ständigen Killerspielverbotsrufen, einer Sperrung Webseiten macht die Regierung jetzt auch noch einen auf „jawohl wir greifen durch“ beim Waffengesetz. Und zwar natürlich in dem sie die harmloseste Waffe verbieten wollen: Paintball.

    Als nächsten wird in der Schule Völkerball verboten, oder? Senkt ja die Hemmschwelle, macht aggressiv und ist quasi eine Anleitung zum Töten.

    Wohin wird das alles noch führen? Diese populistischen Forderungen, weil irgendwelche eingeschüchterten Wähler sich vermutlich davon beeindrucken lassen? Was soll das?

    Klar senkt es die Hemmschwelle und klar ist es eine Simulation von Gewalt. Aber so sind wir Menschen eben. Kinder raufen und prügeln sich, Erwachsene führen Krieg. Sollen sie doch Dampf ablassen können bei etwas, das absolut ungefährlich ist.

    Politiker stürzen sich auf solche albernen Forderungen, Medien machen aus jeder Mücke einen Elefanten … irgendwie sind alle viel zu unentspannt ;-)

  • Warum das Fernsehen eine Verantwortung für Amokläufe trägt

    Eine, nicht die. Der Phychologe am Ende des Videos fasst zusammen was man nicht machen sollte, wenn ein Amoklauf passiert ist und die Nachrichtensender und Frühstücksfernsehsendungen dieser Welt machen eben genau das Gegenteil.

    via Stefan Niggemeier

    P.S.: Was ist eigentlich mit der Wehrpflicht. Ausbildung zum Killer? Wenn Schützenvereine so was fördern sollen, dann wohl auch der Einzug in die Bundeswehr. Gibt es da einen statistisch relevanten Zusammenhang? Ich denke nicht. So und jetzt spiele ich weiter Killerspiele und hüpfe mit meiner Spielfigur auf wehrlosen Schildkröten herum …

  • F**k you Innenminister!

    Aus der gestrigen Pressemitteilung des bayrischen Innenministers Joachim Herrmann …

    Ich fordere die Computerspielbranche auf, den schönen Worten endlich Taten folgen zu lassen und auf Herstellung und Vertrieb von Killerspielen in Deutschland freiwillig zu verzichten. Killerspiele gehören bislang zu den intensiv beworbenen Hauptumsatzträgern der Branche. Mit derartiger Tötungstrainingssoftware, die zum Beispiel von der US-Army zur Vorbereitung von Soldaten auf Kampfeinsätze verwendet wird, dürfen in Deutschland keine Geschäfte mehr gemacht werden.

    Was reitet die CSU bzw. diesen Minister dabei, wenn er solche Sachen sagt? Was immer diese Killerspiele sind mit denen die US-Army trainiert (klingt natürlich gleich viel bedrohlicher) … aber es kommt noch schlimmer …

    Für Herrmann ist es wissenschaftlich klar erwiesen, dass der andauernde Konsum derartiger Spiele, in denen Gewalt und Brutalität anders als bei Filmen aktiv ausgeübt und gesteuert wird, die Gewaltbereitschaft fördert und die Fähigkeit, Mitleid zu empfinden, verkümmern lässt. „Damit sind derartige Spiele eine der Ursachen für die erschreckende Jugendgewalt und auch für Amokläufe, in den Szenen aus Killerspielen in die Realität übertragen werden.“

    Immerhin steht da „für Herrmann“ und „eine der Ursachen“. Also eine hoffentlich einzigartige Realitätsverzerrung. Klar mag es abstumpfen wie auch Gerichtsmediziner ein besonderes Verhältnis zu Leichen entwickeln, aber es so hinzustellen, als ob man jetzt Spiele (vermutlich sind alle damit gemeinten Spiele eh ab 18 bzw. indiziert) für Jugendgewalt verantwortlich machen könnte … neee du! Genauso wenig wie Herr Herrmann Computerspieler kennt, genauso wenig kennt er die Jugend und deren Probleme. Eine der Ursachen für Jugendgewalt mag vielleicht auch Politikverdrossenheit sein, weil „die da oben“ dauernd so einen Stuss von sich geben … aber es kommt noch schlimmer …

    Killerspiele widersprechen dem Wertekonsens unserer auf einem friedlichen Miteinander beruhenden Gesellschaft und gehören geächtet. In ihren schädlichen Auswirkungen stehen sie auf einer Stufe mit Drogen und Kinderpornografie, deren Verbot zurecht niemand in Frage stellt.

    Verbietet Politiker, ganz besonders welche die so einen Stuss von sich geben. In ihrer schädlichen Auswirkung stehen sie auf einer Stufe mit … ach ich lass mal die blöden Vergleiche. Ihr habt einfach eine schädliche Auswirkung, wenn ihr so was von euch gebt. Weg mit dir!

    P.S.: Hiermit stelle ich das Verbot von Drogen und Kinderpornografie in Frage. Gerade letzteres wird mir in zur Zeit zu oft für fragwürdigen Aktionismus ausgenutzt, der letztlich allen enorm schadet. Ebenso wie die Angst vor Terroranschlägen … wird schamlos ausgenutzt um die Allmachtsphantasien einiger Politiker Wirklichkeit werden zu lassen. Oder vielleicht sind sie auch einfach nur dumm und wissen nicht was sie da tun …

  • In seiner Freizeit spielte er offenbar leidenschaftlich gern Tischtennis

    Die konkreten Informationen zu dem minderjährigen Täter sind bisher noch ebenso spärlich wie widersprüchlich. Einhellig wird er als auffällig unauffällige Persönlichkeit beschrieben. In der Schule soll er schlechte Noten gehabt haben, von einigen als „Loser“ und Einzelgänger bezeichnet worden sein. In seiner Freizeit spielte er offenbar leidenschaftlich gern Tischtennis.

    Und dann weiter im Spiegel Online Artikel

    Als bestätigt gilt inzwischen die Vorliebe des Amokläufers für Waffen und gewaltlastige Computerspiele. […] „Wir haben bei ihm unter anderem das Spiel Counter-Strike gefunden.“ Derzeit würden die Daten auf K.s Computer ausgewertet, sagte Hinderer.

    Ob das Tischtennis spielen je wieder erwähnt werden wird? Denn …

    „Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter-Strike oder Crysis lernen können“, sagte der Präsident der Deutschen Stiftung für Verbrechensbekämpfung, Hans-Dieter Schwind, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und sprach sich für ein totales Verbot von Computer-Gewaltspielen sowie eine weitere Verschärfung des Waffenrechts aus.

    Der Amoklauf war schrecklich, keine Frage. Jeder Amoklauf ist das. Aber zu glauben, Computerspiele bringen diesen kranken Individuen bei, wie sie sich bei so etwas verhalten sollen bzw. bringen sie überhaupt erst dazu und ein Verbot würde helfen? So einfach darf sich das ein Präsident der Verbrechensbekämpfung nicht machen!!!!

  • Paintball und Gotcha bald Ordnungswidrigkeit?

    Am 16. Februar wird über den Gesetzentwurf zu den sogenannten „Killerspielen“ entschieden. Der Artikel auf Heise spricht dabei auch nicht-virtuelle Spiele an:

    „Nicht-virtuelle ‚Killerspiele‘ wie Paintball oder Gotcha, ‚die geeignet sind, die Mitspieler in ihrer Menschenwürde herabzusetzen, indem ihre Tötung oder Verletzung unter Einsatz von Schusswaffen oder diesen nachgebildeten Gegenständen als Haupt- oder Nebeninhalt simuliert wird‘, will der Entwurf zur Ordnungswidrigkeit erklären“

    Also geht es nur darum Dinge, die den Gebrauch von Schusswaffen simulieren zu verbieten, oder? Sportarten wie Fechten, Boxen, ja eigentlich jede Kampfsportart sind davon wahrscheinlich nicht betroffen. Die Definition der „Killerspiele“ ist laut dem Entwurf übrigens folgende:

    „Spielprogramme, die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen“

    Mir leuchtet nicht ein, wieso sich das nur auf Schusswaffen beziehen soll. Kann natürlich sein, dass es im Entwurf getrennt wurde und virtuell und real anders gehandhabt wird, aber warum ist dann im nicht-virtuellen Bereich des Lebens mehr erlaubt?

    Mal abgesehen davon, dass ein solches Gesetz natürlich vollkommener Humbug ist, weil es nur „auf Verdacht“ geschaffen würde … was ist denn z.B. mit Schießübungen der Bundeswehr? Oder das Training von Polizisten? Sind Ziele aus Pappe nicht auch menschenähnlich? Und welche Menschenwürde wird bitte schön bei Paintball herabgesetzt, die ein Boxer bei der Verarbeitung seines Gegners zu einem Stück Hackfleisch (mit Millionen von Zuschauern) nicht herabsetzt?

    Also liebe Politiker, wenn ihr den Gebrauch von Schusswaffen verhindern wollt, dann macht es doch anstatt die Simulation selbiger zu verbieten … mann mann mannnnnnnn! Genauso super wie die Aktionen gegen das Rauchen … Aufkleber auf den Packungen, halbherzige Verbotsversuche in öffentlichen Gebäuden, anstatt komplett durchzugreifen und die Zigarette selbst zu verbieten … diese Bigotterie der Politik ist doch nicht auszuhalten …

  • Uwe Schünemann und die Killerspiele

    Niedersachen fordert jetzt also bis zu 2 Jahre Haft für den Vertrieb von so genannten „Killerspielen“. Der kausale Zusammenhang „spielt Killerspiel -> tötet Menschen“ scheint absolut klar zu sein und offensichtliche Probleme (Millionen Spieler haben und werden vermutlich auch nie jemanden getötet bzw. töten) werden einfach mit der Amokläuferkeule – ich sag das jetzt einfach mal so – niedergemetzelt.

    Warum wird der Verkauf von Schusswaffen nicht verboten? Ach ja richtig … er ist es bereits. Hilft es? Nicht wirklich. Millionen Sportschützen brauchen eine Ewigkeit um legal eine Waffe besitzen zu dürfen, während sich ein „Killer“ einfach irgendwo eine besorgt. Der Vergleich ist zwar unpassend, aber so ist es auch mit dem Kopierschutz. Millionen Menschen müssen mit den Einschränkungen leben, während sich ein Raubkopierer an einer vollkommen perfekten Kopie erfreut und von Einschränkungen nichts mitbekommt. Natürlich führen fehlende Verbote auch zu nichts, aber es zeigt doch wo es hingeht. Sehr vielen Menschen machen Computerspiele viel Spaß und dann kommen ein paar daher, die das nicht verstehen und tun so als ob das Teufelswerk wäre? Ein Arzt, der nur an den Symptomen herumdoktort ist auch kein guter Arzt …

    Was würden sie, Herr Schünemann, denn tun wenn man ihnen das Schießen verbieten würde? Wie war das noch Anfang des Jahres, als sie reale Killerspiele noch so richtig toll fanden?

    GARLSTORF –
    Es war nicht nur eine Einweihungsfeier. Eher Volksfeststimmung herrschte in Garlstorf, als die Jägerschaft Landkreis Harburg am vergangenen Freitag ihre neue, eine Million Euro teure Kugelschießanlage vorstellte. Hunderte von Mitgliedern und viele Ehrengäste wie Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und Polizeichef Friedrich Niehörster waren dabei. Und natürlich fielen Schüsse. Innenminister Schünemann war einer der ersten, der das Gewehr im sogenannten Schießkino anlegte und mit dem Lazerstrahl den Keiler auf der Großweinland „erlegte“. Die Treffer wurden mit Hilfe der Elektronik sofort registriert.

    (Abendblatt vom 23. Januar 2006)

    Dieses scheinheilige Getue überall … es könnte einem echt auf den Sack gehen, aber zum Glück gibt es ja noch Spiele in denen man sich abreagieren kann :twisted:

  • Killerspiele und die Amokläufer

    Jetzt schreien alle Politiker (allen voran natürlich unser Herr Stoiber) und realitätsferne Eltern wieder nach einem Verbot von so genannten Killerspielen (wahrscheinlich zählt auch Bomberman dazu, who knows?). Warum? Ja, weil natürlich ein Amokläufer scheinbar wieder mal Counterstrike gespielt hat. Einen anderen Grund für einen Amoklauf gibt es wohl nicht, oder?

    Werden demnächst vielleicht auch Schusswaffen verboten? Immerhin haben die meisten Amokläufer auch Schusswaffen, richtig? Oder festes Schuhwerk? Habe jedenfalls noch keinen Killer mit Sandalen gesehen, ihr?

    Wie dem auch sei … laut Nachrichten ist das Tagebuch von Sebastian B. Bastian Bosse aufgetaucht und wahrscheinlich steht auch darin nichts von Killerspielen, sondern eher Dinge, die auch in seinem Abschiedsbrief (danke mein-parteibuch.de für die Archivierung) zu lesen sind. Auch sein Blog (letzter Beitrag im August 2005) ist noch erreichbar. Zwei Zitate:

    […] will den Menschen aus dem Weg gehen, um nicht noch mehr Scheiße zu erleben. Die Scheiße; Sie hat sich gelegt, wie ein Strum der Alles zerfetzt, und nun nur noch ein Regen ist und gelegentlich einige Keller vollaufen lässt. Damals war es schlimmer, das 5-8 Schuljahr war das extremste, jetzt hat es sich gelegt, es ist nict mehr so schlimm. Doch die Wunden sind geblieben, nicht nur Körperliche, nein, meist seeliche Wunden, und die Frage: Warum hat man das getan quält mich ebenfalls noch heute. Die meisten wissn es nicht, dachten ich ging jeden Tag zur Schule, mache nicht mit und geh wieder nach Hause. Das einzigste Mal das etwas wirklich nach aussen drang, war als man mir einen glühenden Fahrradschlüssel auf die Hand presste…da hat der Schulleiter Anzeige erstattet.

    […] ich werde den rest meines lebens ein abgefuckter looser sein, und da mir alles egal ist bekomme ich auch keinen abschluss. das ist die hölle, wenn einem alles egal ist. ich mein; ich lerne nicht mehr, ich beteilige mich nicht mehr und…ich tue eigentlich gar nichts mehr ausser vor mich hinvegetieren. es ist die hölle auf erden.

    Wohlgemerkt 2005 und niemand hat etwas getan, aber jetzt ist es natürlich populär die unheimlich einfache Lösung des Verbots von gewissen Computerspielen heranzuziehen. Wie bequem.

    Übrigens hat die Polizei sowohl seine Homepage (auf der der ursprüngliche Abschiedsbrieg zu lesen war, hier ein Mirror) gesperrt als auch Google dazu bewegt den Inhalt aus dem Cache zu löschen. Warum diese Zensur? Wer soll dabei geschützt werden? Bei Gulli.com gibt es einen interessanten Artikel dazu und durchsucht man Technorati oder die Google Blogsuche findet man noch viele weitere Artikel über die Internetaktivitäten des Amokläufers aus Emsdetten (das Internet vergisst nichts einfach so) … falls es jemand interessiert was sonst noch so über ihn gesagt wird, außer dass er Counterstrike gespielt haben soll.