Sebbis Blog

Kategorie: Politik

  • Ulrich Wickert über Piraten und bescheuerte Nichtwähler

    Schon etwas länger her, aber hier philosophiert Ulrich Wickert bei Markus Lanz wie irre es wäre, wenn die 20% Nichtwähler aus Protest der Piratenpartei ermöglichen die 5% Hürde zu nehmen. Das wäre wirklich irre!

    Und Recht hat er, wer nicht wählen geht, der darf eigentlich auch nicht meckern. Natürlich darf er … aber nicht mit gutem Recht! Also morgen trotz Kopfschmerzen wählen gehen! Haben ja schließlich bis 18 Uhr auf, die Wahllokale!

    Wer sich noch nicht ganz entschieden hat und noch Hilfe benötigt:

  • Noch ein Piraten Wahlvideo

    Jaja, mein erstes Auto, das Mario Kart … eigentlich war es ja ein Lotus Esprit. Mario Kart gab es doch erst beim SNES ein bisschen später, oder?

    via xwolf

  • Interessanter Artikel über die Piraten bei der FAZ

    Die FAZ schreibt einen Artikel über die Revolution der Nerds – Verzeihung – der Piraten und er ist auch noch ziemlich gut? Hui!

    Kurz: was fehlt, sind die Nerds.

    Wunder der Technik

    Und jetzt, da sich aus ihrem innersten Kern eine neue und wahrscheinlich bald auch immer un-nerdigere, weil moderne politische Bewegung formiert, kann man nicht anders, als voller Respekt und ohne Ironie ihren Siegeszug zu rühmen. Sie haben die Gesellschaft längst geentert, noch ehe Teile von ihnen sich als „Piraten“ zusammentaten. Ob die „Piraten“ Nerds sind oder nicht, ist eine der am heißesten diskutierten Fragen der politischen Blogs im Internet. Mit gutem Grund: der klassische Nerd trägt Kopfhörer, während er sich tief über seine Computertastatur beugt und gedankenlos mit der linken Hand nach einem kalten Stück Pizza greift. In „Jurassic Park“ war der Typus, gespielt von Wayne Knight, zu besichtigen.

    […]

    Das Netz freilich ist jetzt selbst eine Ökologie geworden und wird, im unmittelbar bevorstehenden, durch den Vorboten Twitter schon spürbaren Echtzeit-Internet, über die mobilen Geräte die Mauern zwischen der materiellen und der digitalen Welt noch löchriger machen. Das wird, anders als viele glauben, nicht auf Kosten des Papiers gehen, sondern ihm eine neue Rolle in der Ko-Existenz der Plattformen zuweisen. Dazu braucht die Gesellschaft Gesprächspartner, wenn sie nicht nur den Codes der Software und des nächsten Hypes folgen will. Es wäre schön für alle, wenn die „Piraten“, ganz gleich ob als Partei oder als Bewegung, ein solcher Gesprächspartner sein könnten. Um das herauszufinden, gibt es keine prognostische Software. Aber es gibt die Möglichkeit, ihnen zuzuhören und mit ihnen zu reden.

    via Twitter

  • Talk like a Pirate Day

    Mast- und Schootbruch Kameraden!

    Beim Klabautermann, da ist er wieder der 19. September. An diesem Tag hab ich ja immer so ein Jucken im Holzbein und dieses Jahr besonders. Denn heute ist „Talk like a Pirate Day“ aber am 27. September ist dieses mal auch noch richtiger Piratentag und da habe ich nach ner Buddel Rum einfach mal selbst Segel gesetzt (siehe Wahlwerbung in der Seitenleiste). Arr!

    Einige meiner Leser scheinen ähnlich zu denken also lasst uns die anderen Parteien über die Planke schicken oder wenigstens zum Deck schrubben abkommandieren! Arrrrrrrww!

    Klarmachen zum Ändern! :twisted:

  • Neue Umfrage: wen wählst du?

    Die letzten beiden Umfragen hatten Mobilfunk zum Thema um ein wenig Zeit zu überbrücken. Ich wollte nicht so weit vor der Wahl nach eurer Meinung dazu fragen ;-)

    Aber jetzt wo ich weiß bei welchen Providern meine Leser sind und sie im Schnitt monatlich fast 30 Euro ausgeben, die Hälfte aber unter 20 Euro bleibt (62 ausgewertete Stimmen) … da interessiert mich eigentlich viel mehr wen ihr so wählen würdet.

    Hier also die entsprechende Umfrage. Ich lasse sie bis kurz vor der Wahl am 27. September aktiv und stelle sie in Kürze auch noch in die Seitenleiste. Die Antwortmöglichkeiten sind die 10 Parteien mit den meisten Vertretungen auf den Landeslisten (insgesamt gibt es bundesweit 27 wählbare Parteien). Falls ihr unbedingt die Tierschutz- oder Rentnerpartei wählen wollt, könnt ihr ja in den Kommentaren schreiben warum das die beste Wahl wäre ;-)

    {democracy:47}

    P.S.: So ganz anonym ist das hier nicht, da die Auswahl als Cookie gespeichert wird und theoretisch auswertbar wäre. Mach ich allerdings nicht, obwohl es spaßig wäre allen NPD-Wählern eine spezielle Nachricht anzuzeigen :twisted:

  • TV Duell und die bevorstehende Wahl

    Das war also der TV Duell Abend … ich fand’s langweilig und wenn ich das richtig deute auch ein großer Teil der Twittergemeinschaft, die dieses Event verfolgt hat (und ebenso einige Freunde). Angela Merkel und Mr. Steinmeier haben da eher ein Duell gegen die vier Moderatoren veranstaltet und zusammen ein kleines Duett angestimmt. Aber wer mag es ihnen verübeln, schließlich sind sie die letzten Jahre ja recht gut gefahren damit.

    Kommen wir nun zu meiner Wahlempfehlung. Zunächst einmal sollte ich erwähnen, dass der Wahl-O-Mat einem keinesfalls die Entscheidung abnehmen sollte. Er kann aber ein guter Indikator sein, also probiert ihn doch mal aus, wenn ihr noch unentschlossen seid.

    Bei mir hat er ziemlich genau das ergeben was ich mir für den nächsten Bundestag wünsche. Denn von mir aus kann alles eigentlich fast so bleiben wie es ist. Schwarz/Gelb fände ich nicht gut und die SPD wird wohl kaum so viele Stimmen bekommen um selbst regieren zu können.

    Was ich aber gut fände, wäre ein kleiner Pirat im Bundestag. Jawohl! Sie mögen nicht perfekt sein und keinesfalls zu jedem Punkt eine ausgeprägte eigene Meinung haben … aber ihre Ziele sind eindeutig und klar begrenzt. Begrenzt genug um bei ausreichend Stimmen für diese Partei denen da oben zu zeigen, dass es einen großen, jungen Bevölkerungsteil da unten gibt, der in diesen paar Punkten anders denkt und ein Umdenken verlangt.

    Also … auf zum Ändern! Und wenn ihr keinen Bock habt am Wahltag aus dem Haus zu gehen, dann beantragt wenigstens Briefwahl und seid nicht erst am Wahltag darüber erstaunt, dass die NPD tatsächlich Kandidaten für die Direktwahl aufgestellt hat … überall in Bayern! :/

  • Online-Wahlkampf wird für die großen Parteien ein Desaster werden

    Der Spiegel schreibt wieder mal etwas … über uns, die Netzgemeinde, und wie wir von denen, der SPD und CDU/CSU, ignoriert werden.

    Die Parteien werden sich wohl nicht auf einen physischen Übergriff einstellen müssen, also etwa auf einen Hackerangriff auf ihre Online-Angebote. Aber auf eine breite publizistische Front. Den positiven Obama-Effekt aus dem Netz dagegen, den sich mancher Parteistratege wohl insgeheim doch erhoffte, können die Wahlkämpfer wohl schon jetzt abschreiben.

    Sie werden sich wünschen, dass wir politikverdrossen sind!

    P.S.: Michael Jackson ist gestorben. Mit 50 … Herzinfarkt.

  • Netzsperren sind nun offiziell Gesetz

    Die Politker der CDU/CSU und der SPD haben es einfach nicht verstehen wollen warum ein Großteil der Netzgemeinde und viele Experten gegen Netzsperren wegen Kinderpornografie sind. Nicht weil wir für Kinderpornos sind, sondern weil hier ein Instrument geschaffen wird, das Potential zum Missbrauch hat. Desweiteren wird es wohl vom Bundesverfassungsgericht kassiert werden, aber bis dahin haben wir nun diese Regelung. Stoppschilder, wenn man den DNS von seinem Provider benutzt und eine gesperrte Seite besucht.

    Manche reden dabei schon von Zensur, aber seien wir mal ehrlich … es ist ein bisschen widerlich den jetzigen Zustand mit wirklichen Zensurländern wie China oder – gerade aktuell – Iran zu vergleichen. Das Instrument dafür ist jedoch nun geschaffen worden. Von hier aus scheint es nicht mehr so schwer das ganze mit wirksameren Methoden (DNS-Umleitungen sind keine effektive Sperre, das wissen hoffentlich auch die verantwortlichen Politiker) bzw. die Sperren auf Killerspiele oder Glücksspiele oder Tauschbörsen, etc zu erweitern. Bei Heise ist heute zu lesen, dass Herr Strobl (Bundestagsabgeordnete und CDU-Generalsekretär in Baden-Württemberg) auch die Sperrung von Killerspielewebseiten, was immer das sein soll, prüft. Na? Die Erweiterungen kommen früher oder später, weil die Politiker es so wollen. Das Volk? Zumindest der informierte Teil sieht das Problem, oder? ODER?

    Wer wissen will, wer dafür oder dagegen gestimmt hat, der kann sich hier informieren. Es ist erstaunlich, dass diverse Politikprominenz von der Abstimmung ferngeblieben ist. 77 Abgeordnete! Vielleicht hatten sie etwas besseres zu tun, vielleicht wollen sie das beim kommenden Onlinewahlkampf auch nicht gegen sie stehen haben. Macht aber nichts. CDU und SPD haben den Onlinewahlkampf eh bereits verloren … das Netz wird sich gegen alle Versuche der Werbung wehren, jedenfalls sieht es momentan danach aus. Nieder mit den großen Volksparteien für ihre verdammte Ignoranz!

    Ach ja … bei all diesem Netzsperrengeblogge fällt gar niemandem mehr auf, dass das Parlament vor einiger Zeit sich selbst des Rechtes der Kontrolle über auszugebende 480 Milliarden Euro (doppelt so viel wie der reguläre Bundeshaushalt) beraubt hat. Alles für die Finanzkrise oder so … unglaublich, wenn man sich folgendes Video einmal anschaut:

    Externe Anwälte schreiben Gesetze. Alles muss schnell, schnell und noch schneller genehmigt werden. Und das bei derartigen Summen wo doch sonst bei jedem – im Verhältnis dazu – Witzbetrag ewig debattiert wird, ob man nun Kindergarten XY retten soll oder nicht …

  • Liebe SPD

    Liebe SPD,

    ihr habt am Donnerstag die Möglichkeit einer ganzen Generation – nennen wir sie einfach mal Commodore C64 Generation – zu zeigen, dass ihr vielleicht doch noch wählbar seid. Nämlich genau dann, wenn eure große Koalition beschließen will, dass Zensur im Internet eingeführt werden soll. Egal wie ehrenwert die Gründe dafür sind, wir wollen es nicht so haben. Nicht mit unserem Internet!

    Und so zitiere ich wie netzpolitik.org einen aus eurer Mitte, Jörg Tauss:

    (…) Die Grundwerte der SPD sind Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Sie sind unser „Markenkern“. Noch vertrauen viele technikaffine junge Menschen – besonders die sogenannte „Generation C64“ – darauf, dass wir als Rechtstaatspartei die Freiheiten verteidigen, die unsere Genossinnen und Genossen in der Vergangenheit für unser Land erstritten haben. Dieses Gesetz würde jedoch eine Zäsur bedeuten: Zum ersten Mal seit 1949 würde die SPD im freien Teil Deutschlands eine Infrastruktur mit beschliessen, bei der *auf Basis einer geheimen Liste einer Polizeibehörde* *Inhalte im Internet zensiert werden können*. (…)

    Kein Wunder, dass sich fast alle Experten gegen die Gesetzesinitiative aussprechen (siehe heise.de ) und FDP, Gruene und LINKE sie gemeinsam mit nahezu ALLEN Experten in zwei Anhörungen abgelehnt haben und selbst der Bundesrat erhebliche Bedenken angemeldet hat.

    Kein Wunder, dass in nicht einmal zwei Monaten mehr als 128.000 Menschen die Petition „Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten“ von Franziska Heine unterzeichnet haben – so viele wie keine Petition des Bundestages je zuvor.

    Und kein Wunder, dass bei der Europawahl fast ein Prozent der (jungen) Wählerinnen und Wähler in Deutschland die „Piratenpartei“ gewählt haben, deren wichtigster Programmpunkt der Kampf gegen dieses Gesetzesvorhaben ist, dem wir am Donnerstag zustimmen sollen. In Schweden, von denen wir das Konzept dieser Internet-Sperren verschärft übernehmen sollen, hat diese Partei bereits 7,1% der Stimmen für sich mobilisieren können!

    Liebe Genossinnen und Genossen,

    durch eine Zustimmung zu diesem Gesetz kann die Sozialdemokratie in Deutschland nur verlieren: Den Jugend- und Online-Wahlkampf und im schlimmsten Fall sogar eine ganze Generation von technisch aufgeklärten Menschen. Natürlich bläst uns nicht nur bei diesem Thema medial der Wind ins Gesicht. Wir hatten als SPD dagegen jedoch immer das erfolgreiche Rezept: „Mundfunk schlägt Rundfunk“. Der „Mundfunk“ der heutigen Generation ist das Internet. Wir sollten mehr Sorge um unseren Ruf dort haben, als vor einzelnen negativen Schlagzeilen in der BILD.

    Gewinnen kännen wir mit einer Zustimmung zu diesem Gesetz dagegen nichts: Die Union und Ursula von der Leyen wird sich in jedem Fall als entschiedenere Kämpfer gegen Kinderpornographie darstellen können – egal ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. Wir werden die Union auf diesem Feld in keinem Fall an Zustimmung gerade bei den wertkonservativen Wählerinnen und Wählern überholen können.

    Und selbst wenn es keine wahltaktischen Argumente gebe, diesem gefährlichen Unfug nicht zuzustimmen: Die SPD war immer die Partei der Freiheit. Bleiben wir es. Keine Zensur! Egal, aus welchen gut gemeinten Gründen auch immer.

    Bitte verweigert dem Gesetzentwurf – selbst in der geänderten Form – daher Eure Zustimmung.

    Verweigert eure Zustimmung! 131000 Menschen haben eine Petition dagegen unterzeichnet, die Regierung weiß nicht mal selbst wie viele Kinderpornoseiten es überhaupt gibt, Experten sind dagegen und diverse Gruppierungen weisen darauf hin, dass es effektivere Mittel gibt als geheime Listen, Stoppschilder und Sperren.

    Sperren, die nur die unbedarftesten Kriminellen aufhalten, allerdings schon bald – momentan sieht es ja so aus als ob CDU/FDP an die Macht kämen – erweitert werden könnten. Rene (Nerdcore) verwettet 50 Euro für denjenigen, der am besten das Datum der Aufweichung vorhersagen kann. Winter 09/Frühjahr 10 scheinen die meisten zu vermuten … beängstigend!